Ohne die historische Substanz des Wohnhauses von 1928 anzutasten, entstand durch eine präzise Neuinterpretation der räumlichen Funktionen ein Wohnensemble, das zeitgenössische Anforderungen mit dem Charakter des Bestandsbauwerks verbindet. Die ehemals geschlossene Veranda übernimmt nun die Rolle eines fein proportionierten Vorraums und Windfangs. Das Erdgeschoss öffnet sich zu einer ablesbaren Sequenz differenzierter Raumstimmungen, die zwischen großzügigen Blickbeziehungen und introvertierten Zonen vermitteln. Rückzugsorte mit wohnlicher Dichte stehen einer Küche gegenüber, die als zentraler sozialer Knotenpunkt alle Bereiche miteinander vernetzt. Der Zubau aus den 1960er Jahren wurde zu einem transparenten Pavillon transformiert, dessen ebenerdig vorgelagerte Terrasse den Innenraum fließend mit dem Garten verzahnt. Über dem bestehenden Mansarddach wurde der Dachboden vollständig ausgebaut und um eine Dachterrasse erweitert, die einen weiten Ausblick bis zum für Klosterneuburg identitätsstiftenden Stift eröffnet. So entsteht ein vielschichtiges Wohngefüge, das historische Typologien respektvoll weiterentwickelt und zugleich einen klaren architektonischen Gegenwartsbezug formuliert.