Die Nachverdichtung bestehender Ortszentren stellt eine der wichtigsten Möglichkeiten zur Gewinnung von leistbarem und ökologisch nachhaltigem Wohnraum dar. Die vorhandene Infrastruktur und der öffentliche Nahverkehr können optimal genutzt werden, die Busstation ist vor der Türe. Das Gebäude steht auf dem als Kerngebiet gewidmeten ehemaligen Grundstück der Feuerwehr in Weidling, in idyllischer Lage in unmittelbarer Nähe zum historischen Ortszentrum und dem Weidlingbach. Es wurde mit Hilfe des Förderprogramms “Begleitetes Wohnen” vom Land Niederösterreich finanziert. Unser Ziel war es, eine lebendige Nachbarschaft aus familienfreundlichen, begleiteten und altersgerechten Wohnen, verbunden mit einem Café und einem Kindergarten zu schaffen.

Der kompakte Baukörper wird von einem zentralen lichtdurchfluteten Stiegenhaus erschlossen, das Begegnung und Kommunikation fördert. Dem Gemeinschaftsgarten mit großzügiger Terrasse, ist ein, für alle Bewohner jederzeit zugänglicher, Mehrzweckraum mit Küche zugeordnet. Dieser wird auch als Anlaufstelle für die von der Caritas angebotenen Dienste genutzt. Alle 23 Mietwohnungen verfügen über eine großzügige Terrasse bzw. Balkon oder Garten. Der breite Gebäudesockel wird durch halböffentliche Funktionen, wie dem Café der Kleinkinderbetreuung und dem Gemeinschaftsraum, aufgewertet.

Die skulpturale Anmutung des fünfeckigen, plastisch ausgeformten Baukörpers wird durch die Anordnung eines abgetreppten Erkers an der Straßenseite zusätzlich betont.

Das Weiterführen der Fassadenflächen mit geschlossenen Balkonbrüstungen thematisiert die Übergänge an den Ecken. Durch klare Trennung in Sockel und dreistöckigen Aufbau, ohne zurückspringenden Dachgeschoß, entsteht eine der unmittelbaren Umgebung angepasste Maßstäblichkeit.

Eine Solaranlage mit insgesamt 3000 Liter Pufferspeicher unterstützt die Heizung und erzeugt das benötigte Warmwasser. Die hoch gedämmte Fassade, der kompakte Baukörper, und eine Komfortlüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung helfen den Heizenergiebedarf auf ein Minimum zu reduzieren. Das Gründach und die Entsiegelung der Freiflächen des ehemaligen Feuerwehrgeländes regulieren den lokalen Wasserhaushalt und unterstützen die Biodiversität.

Um das Flanieren entlang des Weidlingbaches und den Zugang zum Kindergarten und Café sicherer zu machen, entsteht in der Feldergasse die erste Begegnungszone Klosterneuburgs.